Greenvision Grünzug E
Projekttyp
Strategisches Entwicklungskonzept, Räumliches Leitbild
Ort
Metropole Ruhr
Laufzeit
03/2023 - 12/2023
Auftraggeber
Regionalverband Ruhr
Team
Sabine Rabe, Mathias Neitzel, Zezheng Ying
Kooperation
ARGUS Stadt & Verkehr, Johannes Bouchain
Die Gebietskulisse des Grünzug E verläuft im östlichen Ruhrgebiet zwischen Emscher und Ruhr und erstreckt sich über die Gemeindegebeite von Castrop-Rauxel, Herne, Dortmund, Bochum, Witten und Hattingen. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts als Planfigur definiert, ist er über die Jahrzehnte hinweg durch den Bau von linearen Infrastrukturen und Siedlungserweiterungen bis zur Unkenntlichkeit zerschnitten worden. Gleichzeitig haben sich in der Bergbaufolgelandschaft zahlreiche wertvolle Biotope erhalten und neu entwickelt. Landwirtschaftliche Nutzungen haben überdauert und Teile der Gebietskulisse sind Freizeithotspots von regionaler Bedeutung.
Im Prozess stand zunächst die nicht-anthropozentrische Perspektive im Fokus: Wie sähe der Grünzug als idealer Lebensraum für Tiere und Pflanzen aus, was wäre der Grünzug als Wasserpark, Frischluftzone und Bodenpark? Im nächsten Schritt wurden die Ergebnisse überlagert mit den intensiven Nutzungsansprüchen der Menschen im Einzugsgebiet. Wir verstehen die Zukunft des Grünzugs E als eine, die diese menschlichen und nicht-menschlichen Ansprüche miteinander kombiniert. Das heißt Lebensraumkomplexe werden erhalten und entwickelt, ohne die produzierenden und erholsamen Qualitäten des Raumes außer Acht zu lassen.
Entstanden ist unter enger Beteiligung der teilnehmenden Gemeinden eine dreiteilige Vision, die von unterschiedlich starken Transformationsmöglichkeiten innerhalb der Gebietskulisse ausgeht. Während die erste Vision vor allem die Wege des Grünzugs und die bestehenden landwirtschaftlichen Qualitäten als Grundlage der Qualifikation nimmt, geht die Vision zwei von der sozial-ökologischen Entwicklung von Teilflächen aus, auf welche die Gemeinden kurz- und mittelfristig zugreifen können. Die dritte Vision schließlich geht von einer vollumfänglichen Transformation aller Flächen aus und bildet damit die langfristig anzustrebende Greenvision. Diese kann als Vorbild und Vorreiterin für andere gemeindeübergreifende Landschaftsentwicklungen im Ruhrgebiet und darüber hinaus in anderen
Metropolregionen fungieren.